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Mitarbeiter finden und halten – in Zeiten von Chat GPT und interkulturellen Teams

Mitarbeiter finden und halten – in Zeiten von Chat GPT und interkulturellen Teams

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Ausgangssituation und Fragestellung

Ein Hamburger Handwerksbetrieb mit Schwerpunkt Haustechnik konzentriert sich vorrangig auf Heizungs-, Sanitärtechnik sowie die Integration erneuerbarer Energien. In dritter Generation wird das Familienunternehmen mit dem Anliegen geführt, sich in Sachen Mitarbeiter:innen-Akquise innovativer und digitaler aufzustellen.

Ebenso ist es dem Inhaber wichtig, seinen Mitarbeitenden eine noch bessere Perspektive zu bieten bzw. sie noch stärker an den Betrieb zu binden. Dazu unterstützt das Mittelstand-Digital Zentrum in Zusammenarbeit mit einem Digitalisierungsberater der HWK Hamburg den Betrieb in einem halbtägigen Workshop.

Mitarbeiter finden und halten 2

Vorgehen und Ergebnis:

Schnell wird klar, dass der Inhaber es mit der Mitarbeiter(ein)bindung ernst meint: Fast die gesamte Belegschaft nimmt mit dem Ziel an dem Workshop teil, einen konkreten Maßnahmenplan für beide oben genannten Ziele zu entwickeln, den nicht nur der Chef persönlich, sondern auch die Belegschaft unterstützt und gemeinsam umsetzt.

Allein dieses Vorgehen ist ein klares Plus in Sachen Mitarbeiterbindung. Weiterhin ist es Gold wert, dass auch neu eingestellte Kollegen dabei sind und von ihren noch frischen Erfahrungen als Bewerber berichten können.

Anhand der Methode der Candidate Journey werden zwei Profile potenzieller attraktiver Bewerber analysiert, um neue Ideen für den gesamten Bewerbungsprozess zu finden. Sich die Brille der Bewerber:innen aufzusetzen hilft, die Bedarfe dieser nachzuempfinden.

So wird zum Beispiel schnell deutlich, dass das Bewerbungs-Anschreiben in Zeiten von Chat GPT und teilweise sprachlicher Barrieren wenig Relevanz als Auswahlkriterium für den Betrieb hat. Vielmehr zählen das persönliche Telefonat sowie das Kennenlernen zukünftiger Mitarbeiter.

Ebenso zeigt sich, dass es hochmotivierte, ideenreiche Kollegen gibt, die ohne großen Zeitaufwand Posts für Social Media erstellen können und dies als selbstverständlich wahrnehmen bzw. anbieten.

Auf diese Weise werden viele neue Ideen entlang des gesamten Auswahlprozesses gesammelt, geclustert, priorisiert sowie Fragen geklärt.

Gleichwohl helfen die Impulse des Digitalisierungsberaters, wenn es um Fragen zu Social Media und Website Gestaltung geht. Schließlich sollen alle Maßnahmen realistisch umsetzbar und wirksam sein. 

Am Ende sind sich alle einig: Es hat Spaß gemacht und das Team zusammengeschweißt. Das interkulturelle Miteinander ist als sehr positives Alleinstellungsmerkmal deutlich geworden.  Nebenbei sind acht konkrete und erfolgsversprechende TO DOs für mehr „Finden und Halten von Mitarbeitenden“ entstanden.

Zitat Geschäftsführer: 

„Die Veranstaltung wurde zu 100% auf meine Wünsche/ Probleme, die im Voraus festgelegt wurden, ausgerichtet. Mein Team wurde sehr gut einbezogen, insbesondere durch die offene Atmosphäre, die dazu führte, dass alle sich aktiv beteiligen konnten. Insgesamt eine super Veranstaltung!“  

Das Mittelstand-Digital Zentrum in Hamburg ist erste Anlaufstelle für kleine und mittlere Unternehmen, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Sie erhalten hier kostenfreie Unterstützung bei Ihrer digitalen Mission! 


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Sie haben Fragen zu diesem Digital-Konkret Projekt, oder zu anderen Möglichkeiten der Digitalisierung?

Dann freuen wir uns über eine Nachricht an:

Christine Mish, Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg. E-Mail: Christine.Mish@hwk-hamburg.de

Kommen Sie gern auf uns zu, wir bringen Sie Digital Voraus!

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Integration von 3D-Druck

Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei

Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei

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Ausgangssituation und Fragestellung:

In der TIB Tischlerei Bartholl spielt die Integration neuer Technologien eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund führte das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg im November 2023 zwei halbtägige Workshops zum Thema „3D-Druck in der Tischlerei: Anforderungen und Auswahl“ in der Handwerkskammer Hamburg durch. Ziel war es, die Anforderungen an das Material, den Drucker und das Verfahren zu definieren.

Zentrale Fragen für die Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei waren: Wofür soll der 3D-Drucker eingesetzt werden? Wie kann 3D-Druck effektiv in die Prozesse integriert werden? Welche Anforderungen stellen wir an das Verfahren, den Drucker und das Material? Und wie gewährleisten wir eine hohe Qualität der gedruckten Teile?


Vorgehen bei einer Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei: 

Der Workshop zielte darauf ab, ein tiefes Verständnis für die Möglichkeiten und Herausforderungen des 3D-Drucks in der Tischlerei zu entwickeln. Der Experte Johannes Kriett, der tiefgehende Erfahrungen mit 3D-Druck in Handwerksbetrieben aufweist, führte die Teilnehmenden in die Grundlagen ein und diskutierte mit ihnen über Materialauswahl, Druckverfahren und notwendiges Zubehör.

Besonderes Augenmerk lag auf der Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit. Der junge Tischler Simon Gondesen zeigte großes Interesse an der innovativen Technologie und brachte frische Ideen sowie Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag ein. Gemeinsam wurden konkrete Pläne für die Auswahl von Materialien, Druckverfahren und Druckern erstellt.

Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei

Lösung:

Das Ergebnis des Workshops war ein umfassender Anforderungskatalog zur Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei. Es wurden spezifische Materialien und Druckverfahren ausgewählt, die den Anforderungen der Tischlerei entsprechen. Die Tischlerei entschied sich für ein FDM-Modell (Fused Deposition Modeling) mit einem Druckraum von 30cm x 30cm x 30cm. Dieser Druckertyp bietet die Flexibilität, eine Vielzahl von Materialien zu verarbeiten, was für ihre vielfältigen Anwendungen in der Tischlerei entscheidend ist. Zudem ermöglicht der Multimaterialdrucker das Drucken mit verschiedenen Materialien in einem einzigen Druckvorgang, was die Effizienz und Kreativität in der Produktion erhöht.

Besondere Aufmerksamkeit galt der Auswahl des Zubehörs und der Materialien. Für die Materialauswahl entschied sich die Tischlerei für umweltfreundliche und langlebige Kunststoffe, die sowohl die Anforderungen an die Produktqualität erfüllen als auch die Nachhaltigkeit ihrer Produktion unterstützen (PETG, ABS, PLA).

Ein wichtiger Aspekt war der Einsatz eines Trockenschranks, um die Materialien vor Feuchtigkeit zu schützen und ihre Qualität zu erhalten. Zudem wird die Tischlerei Platinenseitenschneider sowie andere spezialisierte kleinere Werkzeuge einsetzen, die für die Nachbearbeitung der gedruckten Teile notwendig sind. Die Teilnehmenden gewannen wertvolle Einblicke und sind nun bereit, die Technologie in ihren Betrieben umzusetzen.

Zitat

„Der 3D-Druck eröffnet uns neue Möglichkeiten, individuelle und nachhaltige Lösungen für unsere Kunden zu schaffen. Beispielsweise können wir jetzt defekte Fensterkappen kostengünstig und umweltfreundlich nachdrucken, anstatt komplette Fenster oder Beschläge ersetzen zu müssen.“ – Teilnehmer Simon Gondesen, TIB Tischlerei Bartholl

Mit der Teilnahme an den beiden Workshops hat die TIB Tischlerei Bartholl einen wichtigen Schritt in Richtung eines innovativen und zukunftsfähigen Betriebes gemacht. Die Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei ermöglicht es, flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren und gleichzeitig Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten.


Sie haben Fragen zur Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei? Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie einfach eine kurze Mail: 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
Célia Rodrigues   
Handwerk4.0@hwk-hamburg.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Betriebliche Prozesse optimieren

Betriebliche Prozesse digital abbilden und optimieren

Betriebliche Prozesse digital abbilden und optimieren

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Oder: Was das miro-board als Kollaborationsplattform leisten kann. Ein Hamburger Solartechnik-Betrieb probiert es aus. 


Ausgangssituation und Fragestellung:

Der Betrieb ad fontes Solartechnik GmbH in Hamburg vertreibt Photovoltaik-Anlagen. An Kund:innen mangelt es nicht, allerdings liegen viele Aufgaben vom ersten, meist noch telefonischen Kunden-Kontakt bis hin zur Rechnungsstellung beim Geschäftsführer Herrn Wobbe. Ihm fehlt es an Zeit für strategische Aufgaben. Insbesondere die Auftragsphase (vom ersten Kundenanruf bis zum unterschriebenen Auftrag) soll schneller werden. Lange Kund:Innentelefonate rauben zu viel Zeit. Es braucht eine digitale Lösung, an relevante Kunden-Daten zu gelangen, um einen Auftrag daraus zu generieren.  

Eine weitere Herausforderung ist die betriebsübergreifende Zusammenarbeit mit dem Schwesterbetrieb Elektro Hümmer ohne die Möglichkeit einer digitalen, übergreifenden Dokumentation betrieblicher Prozesse. Viele Abstimmungen passieren per Zuruf über den Flur. Das führt zu Doppelschleifen und Fehlinformationen. Es braucht einen also eine Optimierung betrieblicher Prozesse, der zu mehr Verkäufen pro Woche führt und eine Entlastung des Geschäftsführers mit sich zieht. 


Vorgehen um betriebliche Prozesse zu verbessern:

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg unterstützt KMU bei der Digitalisierung von Prozessen und bietet ad fontes im Rahmen eines 6-monatigen Projekts kostenlose Unterstützung an. Zunächst wird eine gemeinsame Arbeitsplattform benötigt, die von allen Teilnehmenden des Projekts bedient werden kann, ohne dass tiefergehendes technisches Wissen zu den Funktionen der Plattform oder eine kostspielige Lizenz nötig ist. Die Wahl fällt auf miro, das mit niedrigschwelligen Einstiegshürden und einer kostenfreien Nutzung punktet.  

In Online-Workshops mit einem festen, betriebsübergreifenden Team wird zunächst Schritt für Schritt der IST-Prozess erhoben und in dem miro-Board dargestellt. Alle Beteiligten arbeiten über die Projektdauer an der Visualisierung des Prozesses im miro-board aktiv mit. Vorbereitete post-its im Board werden beschriftet oder verschoben, wie auf der Abbildung beispielhaft zu erkennen ist.

Im miro-Board gibt es vorgefertigte Templates, mit denen einfach gearbeitet werden kann. 

Die klare Abbildung des Prozessflusses hilft, Unklarheiten und Bottlenecks im Prozess zu identifizieren und aktiv nach Lösungen zu suchen. Getrieben wird die Prozesskette immer von der Kernfrage “Wer braucht was wann”. Unter dieser Frage wird nach Optimierungsmöglichkeiten betrieblicher Prozesse gesucht, um wertvolle Arbeitszeit von Routinetätigkeiten weg zu Leitungsaufgaben zu verlagern. An verschiedenen Stellen bietet sich eine Exkursion zu Technologien und einer möglichen Implementierung an, beispielsweise zum Einsatz von Chat-Bots bei der Kundenakquise oder der Künstlichen Intelligenz bei der Automatisierung von Prozessschritten. Mit Hilfe des Expertenwissens des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg werden zukünftige Nutzungsmöglichkeiten der Technologien aufgedeckt und festgehalten, während der Fokus in diesem Projekt weiterhin auf der Verbesserung des aktuellen Prozesses liegt. 

Die Lösung, um betriebliche Prozesse zu optimieren:

Aus dem Projekt ergibt sich ein neuer, optimierter Prozess, der auf mehrere Köpfe verteilt und durch zwei digitale Helfer schneller wird. Zum einen liefert ein Photovoltaik-Rechner, der vom Kunden gleich zu Beginn auszufüllen ist, wichtige Daten, um schneller Entscheidungen treffen und Kunden eine schnellere Rückmeldung geben zu können. Zum anderen generiert eine betriebsübergreifende Software automatisch interne Aufträge und verteilt diese als Mail an relevante Personen.  

Was war der größte Hebel, um betriebliche Prozesse zu optimieren? Immer noch das persönliche Gespräch! Gemeinsam über einen Prozess zu reden bewirkt viel, denn ein Prozess kann unterschiedlich gelebt werden. Sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen, alle Ungereimtheiten zu diskutieren und diesen Prozess zu verschriftlichen, kostet zwar Zeit und Nerven, lohnt sich aber – da sind sich alle Beteiligten einig. 

Martin Wobbe, Geschäftsführer ad fontes: 
„Wir haben endlich einen Fahrplan entwickelt, wie wir zeitsparend und effektiv zusammenarbeiten. Für mich als Geschäftsführer und unser Team brachte das Digitalisierungsprojekt mit dem MDZ Hamburg eine Menge Vorteile und frische Impulse.“ 

Sie möchten ebenso betriebliche Prozesse optimieren? Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie einfach eine kurze Mail: 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
Christine Mish
040 35905-571
Handwerk4.0@hwk-hamburg.de

Martin Kokoschinski
040 42875-6998
mittelstand-digital@haw-hamburg.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Ein Handwerksbetrieb stemmt mit Resilienz den digitalen Wandel

Ein Handwerksbetrieb stemmt mit Resilienz den (digitalen) Wandel

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Resilienz ermöglicht Mitarbeitenden, besser auf Krisen und Veränderungen zu reagieren. Dies stärkt die Widerstandsfähigkeit von Teams, die Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Resiliente Unternehmen können in einem sich ständig wandelnden Geschäftsumfeld ihre Chancen frühzeitig erkennen.


Einleitung:

In kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sind Innovation und Digitalisierung die Stichwörter, die heute den Unterschied ausmachen. Insbesondere die Geschäftsführung ist gedanklich auf diesem Weg unterwegs. Sie haben eine klare Strategie im Kopf und wissen, wohin die Reise gehen soll. Doch was ist der Schlüssel, um diese Veränderungen erfolgreich zu bewältigen? Einen Ansatz bietet hier die Auseinandersetzung mit dem Thema Resilienz. KMU, die in diese Fähigkeit investieren, sind besser gerüstet, um Innovation und Digitalisierung voranzutreiben. Ein Hamburger Handwerksbetrieb macht es vor. 


Ausgangslage:

Sager und Deus Gebäude- und Umwelttechnik sowie Opländer Haustechnik sind zwei Hamburger Schwesterunternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, energieeffiziente und umweltfreundliche Lösungen im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung anzubieten. Ihr Ziel ist es, die Energiewende in Norddeutschland aktiv zu unterstützen.
 

Geschäftsführer Nick Zippel gibt seinem ca. 180-köpfigen Team bei dessen Aufgaben viel Freiraum und Selbstbestimmung. Ein offenes und gesundes Betriebsklima ist ihm persönlich wichtig. In Sachen Gesundheitsprävention gibt es bereits Maßnahmen, wie z. B. kostenloses Obst oder Rückentage, zur Stärkung der physischen Gesundheit. Dennoch bleiben Belastungen auf persönlicher Ebene oder im Team nicht aus. Besonders, wenn Betriebe in Veränderungsprozessen stecken, Digitalisierungsprojekte umsetzen oder strukturell wachsen.  

 

Nick Zippel möchte einen offenen und unternehmensübergreifenden Dialog über stressige Situationen und Belastungen am Arbeitsplatz anstoßen. Gemeinsam sollen Maßnahmen zur Förderung von Achtsamkeit und Resilienz erarbeitet werden. Die Mitarbeiter:innen und Teams sollen ein Bewusstsein für ihre Resilienz entwickeln. 


Ideen und Bedenken:

„Interne betriebliche Diskussionen über Achtsamkeit und Resilienz könnten im schlimmsten Fall als „esoterisch“ abgetan und nicht ernst genommen werden, da einige die Begriffe mit Bedürftigkeit oder mangelnder Belastbarkeit in Verbindung bringen“, beschreibt Nick Zippel seine Sorge in Bezug auf sein Vorhaben. Daher ist es von besonderer Bedeutung, den Begriff der Resilienz zu erklären, seinen Nutzen zu verdeutlichen und sich behutsam in Übungen anzunähern.  


Hilfe durch das Mittelstand-Digital Zentrum:

Die Mittelstand-Digital Zentren Hamburg und Zukunftskultur begleiteten das Unternehmen in einem zweistufigen Workshop. Im betrieblichen Kontext konnte Resilienz auf den Ebenen des Individuums, des Teams und der Organisation betrachtet und gefördert werden. Unter dem Leitmotiv „Vom Ich zum Wir“ wurden im Rahmen des Workshops praxisnahe und anwendungsorientierte Übungen durchgeführt. Ziel dabei war es, sowohl die persönliche Resilienz der Mitarbeitenden als auch die Resilienz des gesamten Teams zu stärken. 


Lösung:

Ein zweistündiger Online-Workshop diente der Einführung in das Thema. Das Team diskutierte über die bereits vorhandene Resilienz sowohl auf individueller als auch auf organisationaler Ebene und erprobte erste praktische Übungen, wie beispielsweise Atemtechniken.

Im anschließenden halbtägigen Intensiv-Workshop vor Ort lernten die Mitarbeiter:innen Kommunikationstechniken für eine achtsame Kommunikation kennen. Im Zentrum des Workshops stand die Betrachtung der aktuellen Herausforderungen und bereits vorhandenen Ressourcen. Auf dieser Grundlage arbeiteten die Mitarbeiter gemeinsam an einem Maßnahmenpaket. 

Ein Handwerksbetrieb stemmt mit Resilienz den digitalen Wandel

Ergebnisse:

„Jede Veränderung beginnt bei mir selbst.“  (Mitarbeiterfeedback nach dem Workshop) 

Resilienz ist nicht nur eine Schlüsselkompetenz, sondern auch eine Haltung, die befähigt, mutig und gestärkt den ständigen Veränderungen zu begegnen. In den Workshops wurde durch eine Standortanalyse sowie Übungen zur Achtsamkeit und Kommunikation der Grundstein im Team dafür gelegt, die eigene Resilienz im Blick zu behalten und in der Kommunikation aufmerksam zu sein. Durch die bereichsübergreifende Interaktion kam es immer wieder zu Aha-Momenten.  

„Die Gruppenkonstellation im Workshop hat mich für die Themen und Herausforderungen der anderen Kollegen sensibilisiert und zu einem besseren Verständnis geführt.“ (Mitarbeiterfeedback nach dem Workshop) 

„Die Herausforderungen sind bei Allen ähnlich und das führt zu mehr Motivation, Lösungen gemeinsam zu entwickeln.“
(Mitarbeiterfeedback nach dem Workshop)
 

Besonders deutlich wurde, dass viele Lösungen in einem offenen und konstruktiven Miteinander liegen. Hierin waren sich alle einig. In Gruppen tauschten sich die Mitarbeitenden über Herausforderungen aus, die im strukturellen und organisatorischen Kontext des Unternehmens liegen. Ein Beispiel sind die sogenannten „Sandwich-Positionen“, die sich mit Druck von oben und unten auseinandersetzen müssen. Weiterhin wurde besprochen, wie Aufgaben zukünftig klarer kommuniziert werden können, beispielsweise durch die Einführung von Checklisten. Ebenso wurden Störungen in Arbeitsabläufen thematisiert. Gemeinsam wurden erste Lösungsansätze entwickelt, um Prozesse reibungslos und konzentriert abschließen zu können. Ein Beispiel dafür ist die Einführung kürzerer Zeitfenster für Telefonate mit Kunden oder die Etablierung einer Tandem-Struktur, bei der Kolleg:innen einander unterstützen.

Insgesamt wurden sechs Schwerpunktthemen, wie z.B. die digitale Zeit- und Projekterfassung zu optimieren und die Einführung regelmäßiger und abteilungsübergreifender Gesprächsrunden identifiziert. Gemeinsam hat das Team erste Lösungsvorschläge entwickelt und Verantwortlichkeiten festgelegt, um die Ideen im operativen Alltag umzusetzen.  

Geschäftsführer Nick Zippel zieht folgendes Fazit nach dem gemeinsamen Projekt:  

„Das Thema Resilienz im Handwerksbetrieb anzugehen war ein Experiment, was überraschend gut geklappt hat. Ich habe durchweg positives Feedback von allen Beteiligten bekommen und wir werden dranbleiben!“ 

Interesse am Thema Resilienz? Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie einfach eine kurze Mail: 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg,
Christine Mish 
040 35905-571
Handwerk4.0@hwk-hamburg.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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KI-Technologie

KI-Technologie in technischen Anlagen

KI-Technologie in technischen Anlagen

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Wie KI-Technologien und darauf abgestimmte Geschäftsmodelle für technische Anlagen eingesetzt werden können, führt Ihnen unser „Digital-Konkret-Projekt“ bei der OLBRICH GmbH | Polytype Converting® vor.


Kurzer Blick ins Unternehmen:

Als Unternehmen im Maschinenbau scheuen wir keine Herausforderung. Wie stellen Sie sich die Umsetzung Ihrer bahnenförmigen Produkte in der Produktion vor? Unsere Ingenieure setzen Ihre Anforderungen in intelligente Maschinen- und Anlagenkonzepte um, maßgeschneidert für Ihre Branche. Sei es die Herstellung von Tapeten, Bodenbelägen, Folien oder technischen Textilien. Dabei fokussieren wir nicht nur auf optimale Produktionsabläufe für Ihr Unternehmen, sondern auch auf absolute Präzision, höchste Effizienz und die maximale Zuverlässigkeit Ihrer neuen Anlage.


Projekt:

Welche zusätzlichen Potentiale sind für Industrieunternehmen durch die Einführung von KI-Technologie in komplexe Maschinen und Anlagen möglich? Welche konkreten Technologien verbergen sich überhaupt hinter diesem inzwischen sehr populären KI-Begriff und wie können damit verbundene Geschäftsmodelle aussehen? Worauf sollte bei einer Einführung von KI im Unternehmen besonders geachtet werden und an welchen Stellen werden zusätzliche Kompetenzen benötigt? Mit diesen Fragestellungen hat sich die OLBRICH GmbH | Polytype Converting® an das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gewendet. In insgesamt vier aufeinander aufbauenden Workshops wurden mögliche Antworten auf diese Fragestellungen gegeben, von denen wir im Folgenden berichten möchten.


Workshop 0 – Anforderungen des Unternehmens und Struktur unseres Vorgehens:

Um das mögliche Informationsangebot des Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg auf die tatsächlichen Bedarfe der OLBRICH GmbH | Polytype Converting® zuzuschneiden, wurden in einem ersten Austausch, noch vor Beginn der eigentlichen Workshopreihe, die verschiedenen Produktionsanlagen durch das Unternehmen präsentiert.

Durch diesen ersten Eindruck war es möglich, sowohl den technologischen Reifegrad der OLBRICH GmbH | Polytype Converting® einzuschätzen als auch generelle Voraussetzungen zur Einführung von KI-Technologien zu überprüfen. Es wurde entschieden, die Workshop-Reihe in ihrer inhaltlichen Ausrichtung dynamisch zu gestalten, das heißt die Inhalte eines geplanten Workshops von den Erkenntnissen des vorherigen abhängig zu machen. Die allgemeine Struktur sollte darin bestehen, dass im ersten Workshop ein möglichst umfangreicher Überblick über verschiedene KI-Technologie gegeben werden sollte.

Im Anschluss sollte darüber entschieden werden, welche Technologie für einen Einsatz besonders attraktiv scheint. Auf Basis von diesem ausgewählten Use Case sollten in einem zweiten Workshop verschiedene Geschäftsmodelle mit dem Unternehmen gemeinsam erarbeitet werden. Je nachdem, ob ein mögliches Geschäftsmodell zur Nutzung und Verwertung der KI-Technologie gefunden werden würde, sollte daraufhin in einem letzten Workshop dargelegt werden, wie eine tatsächliche Einführung der Technologie methodisch und auch inhaltlich entsprechend aussehen könnte.


Workshop 1 – KI-Technologien:

Ziel dieses Workshops war es, die OLBRICH GmbH | Polytype Converting® für die Einsatzmöglichkeiten und Potentiale von KI-Technologie in Produktionsanlagen zu sensibilisieren.

Zunächst wurde die Definition und Funktionsweise von KI-Technologie sowie deren Anwendungsmöglichkeiten in Produktionsanlagen vorgestellt, diverse Datenquellen /-arten sowie Anwendungsbeispiele aus der Forschung aufgezeigt. Des Weiteren wurde die OLBRICH GmbH | Polytype Converting® über die Potenziale und Herausforderungen, die mit dem Einsatz von KI in Produktionsanlagen einhergehen, informiert.

Im zweiten Teil des Workshops wurde die Bedeutung der Planung für die erfolgreiche Umsetzung von KI-Anwendungen dargestellt und das Ziel der Workshop-Reihe anhand des Systems-Engineering-Ansatzes skizziert. Anschließend wurde ein Ansatz zur Use-Case-Identifikation von KI in technischen Systemen vorgestellt. Drei Bewertungskriterien (Daten & Infrastruktur, Business Case & Akzeptanz und Kompetenzen & Methodik) und deren Ausprägungen wurden intensiv erläutert. Anhand von Beispielen aktueller KI-Anwendungen in technischen Anlagen wurde mit der OLBRICH GmbH | Polytype Converting® darüber diskutiert, wo ein geeigneter KI-Einstiegspunkt für das Unternehmen liegen könnte.

Anschließend an die Diskussion der unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten von KI-Technologie stellte sich der Einsatz von Predictive Maintenance als geeigneter Use Case heraus. Der Fokus lag dabei zunächst auf einzelnen Komponenten einer Produktionsanlage.

Darüber hinaus wurde die aktuelle Situation in Bezug auf die Umsetzung dieses Use Cases analysiert und weitere Voraussetzungen aufgezeigt, die für die Umsetzung geschaffen werden müssten. Hierzu zählen zum Beispiel welche Daten gesammelt und welche Sensoren ggf. noch installiert werden müssen und ob Daten überhaupt gespeichert werden können.


Workshop 2 – Erweiterung des Geschäftsmodells:

Im zweiten Workshop wurde das bisherige Geschäftsmodell analysiert und auf potenzielle Erweiterungen hin geprüft.  Als Erwartungshaltung und Ziel wurde im Vorfeld definiert:

  • Skizzierung eines möglichen Geschäftsmodells
  • Erste Prüfung und Bewertung verschiedener Ansätze

Klar war, dass das bisherige Geschäftsmodell erweitert und keinesfalls abgelöst werden sollte. In methodischer Hinsicht wurde das Business Model Canvas (BMC) (Osterwalder[1]) als Basis ausgewählt und um die Berücksichtigung technologischer Entwicklungen erweitert. Dieses Modell wurde in einem ersten Schritt mit der Beschreibung des aktuellen Geschäftsmodells gefüllt, anschließend in Hinblick auf erforderliche und mögliche Änderungen bei dem Thema Predictive Maintenance erweitert. Dies war auch in einer Videokonferenz problemlos möglich, alle Beteiligten konnten dem Moderator einzelne Punkte nennen, die dann direkt auf dem Formular eingetragen wurden, was wiederum direkt für alle Teilnehmenden sichtbar war.

Folgende Einzelaspekte wurden bei der Analyse der Erweiterungen geprüft:

  • Wie verändert sich das „Wertversprechen“ gegenüber den Kunden? Kann es kundenspezifisch „modulare“ Erweiterungen eines Standard-Produkt-Kerns geben?
  • Verändert sich dadurch die Hersteller-Kunden-Beziehung grundlegend oder kommen „nur“ neue Produkte dazu?
  • Welche neuen Prozesse müssen von wem etabliert werden? Zu welchen Kosten ist dies auf welche Weise möglich?
  • Können mittelfristig neue Kundensegmente erreicht werden?
  • Werden neue Einnahmemöglichkeiten erschlossen? Oder werden primär Kundenbeziehungen stabilisiert?

Bei der Entwicklung von Optionen für die Erweiterung des Geschäftsmodells stellte sich als Schwerpunkt des Wertversprechens eine weitere Verbesserung der Betriebssicherheit der Maschinen und Anlagen bei den Kunden heraus:

  • Erhöhung der Verfügbarkeit der Maschinen und Anlagen
  • Reduzierung der Lagerhaltung an eigenen Ersatzteilen bei den Kunden
  • Bessere Planbarkeit von Servicetätigkeiten
  • Lieferzeitenverkürzung für Ersatzteile durch rechtzeitigen Beginn der Fertigung (“proaktiver Service”) bzw. der Logistikaktivitäten (inkl. Zoll)

Dies erfordert auf Seiten der Ressourcen, dass neue Partner in die Prozesse des Geschäftsmodells integriert werden. Einerseits verstärkt sich die Rolle des Kunden als Partner im Co-Development, andererseits müssen weitere Leistungen in der Entwicklung, bei der Inbetriebnahme (auch bei Systemtests!) und in der Analyse des Betriebs durch externe IT-Dienstleister erbracht werden. Geklärt werden muss auch, „wem die Daten gehören“. Die Idee des KI-Einsatzes für Predictive Maintenance basiert auf der Verfügbarkeit möglichst vieler Daten. Dabei müssen die Kunden nicht bekannt sein, die Schlussfolgerungen über die Wartungsanforderungen können auch aus „anonymisierten“ Daten gezogen werden. Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von Betriebsdaten werden zu essenziellen Ressourcen.

In der Folge müssen auch die Dispositionsprozesse für die Wartungsarbeiten und die Teileversorgung geändert werden. Im Gegenzug können ggf. die Kosten für Ersatzteillogistik reduziert werden.

Auf der Einnahmeseite scheinen Vorteile im Neugeschäft, vor allem aber im Kontext des gesamten Lifecycles möglich: Im After-Sales-Geschäft können Serviceverträge (als „Ersatzteilabo“ etc.) anders gestaltet werden, wodurch eine Chance auf regelmäßigere und kalkulierbarere Einnahmen realistisch ist.

Dabei verändert sich die Kundenbeziehung insofern, wie Kunden (1) Daten liefern müssen und mit der Bereitstellung ihrer Daten auch (2) Teil einer „Community“ werden. Damit ändern sich nicht nur technisch die Kommunikationskanäle zu den Kunden, sondern auch deren Relevanz verschiebt sich.

Das dargestellte erweiterte Geschäftsmodell beeinflusst nicht das bisherige Geschäftsmodell, sondern ergänzt dieses.

Die Erweiterung des Geschäftsmodells muss pilotiert werden; eine sofortige Einführung auf „breiter Ebene“ ist nicht sinnvoll. Von den verschiedenen Möglichkeiten einer Pilotierungsstrategie – (1) schnellstmöglich bei geringem Risiko, (2) schnellstmöglich bei maximaler Erlöserwartung, (3) höchster Kundennutzen – erscheint die Möglichkeit (1) als die sinnvollste. Dabei ist die technische Realisierung mit einem externen Dienstleister sinnvoll und erscheint auf Grund fehlenden eigenen Know-Hows auch als die einzige realistische Möglichkeit einer schnellen Einführung.


Workshop 3 – Predictive Maintenance:

Neben der Wahl einer geeigneten KI-Technologie und einem damit verbundenen Geschäftsmodell ergibt sich die Fragestellung, wie eine Einführung methodisch strukturiert und für alle am Einführungsprozess beteiligten Stakeholder nachvollziehbar gestaltet werden kann. Um diese Fragestellung zu beantworten, wurde in diesem Workshop am Beispiel von Predictive Maintenance ein mehrstufiges Vorgehen zur Einführung von KI-Technologien durch das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg präsentiert. 

Gegenstand dieses Vorgehens sind unter anderem die Definition von Erfolgsmetriken, die Bestimmung von Ideal-Daten, die explorative Datenanalyse, die Erstellung und das Training eines entsprechenden KI-Modells, sowie die Bereitstellung und Überwachung der KI-Technologie. Im Rahmen der Vorstellung dieses Vorgehens wurden an verschiedenen Punkten Stellen identifiziert, an welchen zusätzliche externe Kompetenz mit eingebunden werden könnte, um die Rolle der OLBRICH GmbH | Polytype Converting® im Einführungsprozess zu betrachten. Zur Veranschaulichung des theoretischen Vorgehens, wurden Umsetzungsbeispiele in einem programmierten Quellcode gezeigt und entsprechende Zusammenhänge erläutert.


Sie haben Fragen zu diesem Digital Plus-Projekt zur KI-Technologie, oder zu anderen Chancen, Ihre Digitalisierung voranzutreiben?

Kommen Sie gern auf uns zu, wir bringen Sie Digital Voraus! Wir freuen uns über eine Nachricht an mittelstand-digital@hk24.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Prozesse im Handwerk iverändern

Prozesse im Handwerk im Sinne der Kund:innen verändern

Prozesse im Handwerk im Sinne der Kund:innen verändern

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Betriebliche Prozesse sind irgendwann aus irgendeinem Grund entstanden – hören wir doch oftmals bei gezieltem Nachfragen „Das war hier schon immer so!“ Wer jedoch nach dem Motto „Never change a running system“ arbeitet, wird schnell von anderen überholt – durch neue Technologien und Softwarelösungen gibt es viele neue Möglichkeiten, um Prozesse schneller, effektiver und günstiger zu gestalten. Daher lohnt es sich zu fragen: Sind unsere Prozesse heute noch sinnvoll bzw. effektiv und vor allem: Was hat eigentlich der Kunde davon, wenn der Prozess so stattfindet?

Diese und weitere Fragen stellte sich die Hümmer Elektrotechnik GmbH zusammen mit dem Betrieb LAN 1, der aus dem 1963 gegründeten, familiengeführten Meisterbetrieb Hümmer Elektrotechnik im Rahmen eines Firmenverbundes hervorgegangen ist. Beide Betriebe arbeiten eng verzahnt, wenn es z.B. darum geht, E-Mobilitäts-Ladestationen für Mietparteien in großen Gebäudekomplexen zur Verfügung zu stellen. 

Der Prozess ist sehr umfassend mit vielen Beteiligten und beinhaltet neben der Auftragsklärung, Begehung der Parkplätze und Beratung auch Programmierung, Installation sowie den Abrechnungsprozess und die Wartung der Ladestationen. An Kunden:innen fehlt es nicht – das Geschäftsmodell ist innovativ und stark nachgefragt – jedoch gibt es Kommunikationsbedarf an Schnittstellen, vor allem zu den Informationen und Daten, die zwischen den beiden Firmen hin und herwandern oder gar nicht ausgetauscht werden und dadurch für doppelte Arbeit sorgen.


Inhaber Jörg Hümmer initiiert hierzu einen halbtägigen Ideen-Workshop, der vom Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg durchgeführt wird. Gemeinsam mit 10 Mitarbeitenden aus beiden Firmen wird der Prozess unter die Lupe genommen. Der Fokus hierbei liegt nicht in der Vergangenheit, sondern ist zukunftsgerichtet: Was muss passieren, damit unsere Kunden sich noch besser fühlen und wir noch besser zusammenarbeiten?

Im Workshop wird vor allem aus Kundensicht schnell deutlich: Für den Kunden ist nicht immer 100%ig klar, was er wann mit wem und warum zu tun hat. Hieraus leiten sich in Kürze viele Ideen ab. Es macht allen Kolleg:Innen Spaß, Prozesse im Sinne des Kunden zu verändern, weil hier ein großer Hebel liegt. Aber auch die internen, betriebsübergreifenden Prozesse werden angepackt, es wird diskutiert und abgewogen.

Bei der Analyse kristallisiert sich heraus, dass es durch zwar digitale aber nicht immer ineinander greifende Prozesse immer wieder zu Brüchen im Prozess kommt, beispielsweise wenn Daten von einem System in das andere übertragen werden müssen. Doch allein das Reden über Prozesse bewirkt Verständnis für die Belange anderer Beteiligter, oft fallen Sätze wie „Ah, daher machst Du das so, jetzt verstehe ich!“. Am Ende entsteht eine priorisierte To-Do-Liste mit Verantwortlichen und es werden regelmäßige Austausche innerhalb der 6-monatigen Umsetzungsphase vereinbart.

Prozesse im Handwerk im Sinne der Kund*innen verändern

O-Töne der Teilnehmer:innen während der Feedbackrunde: “Es ist sehr sinnvoll, die Kundensicht einzunehmen, denn damit verdienen wir unser Geld!”, “Abläufe kritisch zu hinterfragen bringt uns voran. Nun haben wir konkrete Ansatzpunkte, an denen wir arbeiten,”, “Es gab viele Denkanstöße und Impulse.”

Fazit: Die betriebliche Prozessanalyse und -modellierung ist ein weites Feld. Sich einen interessanten Prozess auszusuchen, diesen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und miteinander zu diskutieren, gibt bereits Hinweise auf grundsätzliche Optimierungsfelder eines Betriebes. Steigt man in zu kurzer Zeit zu tief in die Prozessmodellierung ein, droht die Gefahr sich zu verzetteln.

Damit Ihnen dies nicht passiert, helfen folgende Tipps bei der Optimierung von Prozessen.

Vom Ist zum Soll-Prozess

  • Klein anfangen und Schritt für Schritt gehen, externe Moderation bzw. Experten hinzuziehen
  • Sich bewusst machen, dass Analyse, Ideenfindung und Umsetzung Zeit und Willen benötigen
  • Innovative Ideen für veränderte Prozesse entstehen im guten Kontakt: Team oder Beteiligte einladen ohne gedankliche Grenzen zu diskutieren
  • Haltung deutlich machen: Nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern gemeinsam Verantwortung für Prozesse übernehmen
  • Einen interessanten Prozess mit viel Optimierungspotential aussuchen
  • Ggf. Kundenbefragung durchführen
  • Ist-Prozess sichtbar machen/auf Papier bringen, hierzu u.a. folgende Fragen im Blick haben:
    • Was ist Start und Endpunkt des Prozesses?
    • Was passiert dazwischen, welche Haupt-Schritte gibt es?
    • Wer ist alles beteiligt? (Abteilungen, Kunden, Lieferanten, …)
    • Wer gibt Infos/Daten wie an wen?
    • Wie lange dauert der jeweilige Prozess-Schritt, wo sind lange Wartezeiten?
    • Welcher Prozessschritt ist am teuersten/wertvollsten?
    • Was haben Kund:innen alles zu erledigen? Wie kann ihnen geholfen werden?
    • Wo sind die Risiken, Fehleranfälligkeiten, Medienbrüche, Doppelarbeiten?
    • Warum machen wir das überhaupt? Kann man etwas weglassen?
    • Welche Prozesse/Schritte werden häufig wiederholt/wo lohnt es sich besonders hinzuschauen?

  • Identifikation von Quick Wins und Ideen für Verbesserungen, die mehr Zeit brauchen
  • Priorisierung der effektiven Ideen
  • Kommunikation im Betrieb
  • Verantwortlichkeiten sowie Deadlines klären, dabei Mitarbeitende integrieren
  • Stück für Stück den neuen Soll-Prozess entstehen lassen
  • Regelmäßig Feedback einholen und den Prozess anpassen, bis er rund ist

Interesse? Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie einfach eine kurze Mail:

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, Christine Mish

Handwerk4.0@hwk-hamburg.de

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
mittelstand-digital@tuhh.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Innovation Handwerk

Innovation Handwerk – Kenne Deine Kund:innen

Innovation Handwerk – Kenne Deine Kund:innen

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Von Kund:innen-Mangel kann im Handwerk nicht die Rede sein. Das Geschäft brummt, manches Gewerk kann sich vor Aufträgen kaum retten. In dieser positiven Auftragslage stellt sich die Frage der Filterung: Welche Ziel-Kund:innen möchte ich als Geschäftsführer eigentlich überwiegend bedienen und wie schaffe ich es, genau diese Kundengruppe als kleinen Schwarm aus dem großen Meer zu herauszufischen?

Felix Füllenbach und sein Team der „Felix Füllenbach Elektrotechnik“ aus Hamburg standen genau vor dieser Herausforderung. Der 3-köpfige Betrieb mit Sitz in Hamburg-Eimsbüttel steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Das hat sich herumgesprochen. Aber welche Kund*innen sind eigentlich interessant und gewinnbringend für den Betrieb? Wie sind sie gestrickt, was haben sie für Bedarfe, was könnte sie langfristig an den Betrieb binden? Und wie kann in diesem Zusammenhang Innovation und Digitalisierung eine noch größere Rolle spielen? Es geht also darum, in die Zukunft zu investieren und den Betrieb ins gewünschte Fahrwasser zu lenken.

Diesen Fragen widmete sich Felix Füllenbach gemeinsam mit seinen beiden Mitarbeitern. Er führte Kund*innen-Interviews und nahm die Ergebnisse mit in den kostenlosen Workshop des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg. Hier wurde, moderiert durch das Mittelstand-Digital Zentrum, eine Art „Profiling“ betrieben, so dass ein Profil mit typischen Eigenschaften, Bedarfen und Verhaltensmustern des neuen Zielkunden entstand. Denn wer sich in die Welt seiner Kund*innen hineindenkt, kann deren Bedürfnisse besonders gut nachvollziehen. Felix Füllenbach und seinem Team gelingt dies sehr gut. Sie tauchen ein in die Welt der Gehirn- und Verhaltensforschung sowie Persönlichkeitsstrukturen. Mal was Anderes – Psychologie meets Elektrotechnik


Innovation Handwerk – Kenne Deine Kund*innen

In einer anschließenden Ideenwerkstatt konnte ein typischer Prozess der Füllenbach Elektrotechnik im Sinne des Zielkunden angepasst werden. Hierfür wurde die klassische Sanierung eines Einfamilienhauses im Handwerk neu gedacht. Schritt für Schritt wurden neue Ideen für einen optimalen Kontakt und Service, zugeschnitten auf die Bedarfe der Zielkund:innen, gesammelt. Dabei gilt das Motto „Geht nicht, gibt`s nicht“ – es darf gerne über den Tellerrand hinaus gedacht werden. Als ein Ergebnis wird beispielsweise der Smart Home Sektor ausgebaut und stärker aktiv verkauft. Felix Füllenbach und sein Team sind aktuell dabei, priorisierte Ideen umzusetzen – erste Meilensteine sind schon gesetzt.

Möchten auch Sie Ihre Mitarbeitenden in die Ideenfindung für Innovation und Digitalisierung im Handwerk einbinden und Verantwortlichkeiten anders verteilen? Dann sprechen Sie uns an und nutzen Sie unser kostenloses Angebot! 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, Christine Mish 

040 35905-571, Handwerk4.0@hwk-hamburg.de 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, Marc Stunz 

040 42878-4560, mittelstand-digital@tuhh.de 

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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