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Potentiale von Supply Chain Analytics identifizieren

Potentiale von Supply Chain Analytics identifizieren

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Ausgangssituation und Fragestellung:

Die Pfannenberg Group Holding GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen aus der Elektrotechnik-Branche. Das Unternehmen mit Standorten auf der ganzen Welt entwickelt und produziert Komponenten und Systemlösungen in den Bereichen Klimatisierung, Prozesskühlung und Signaltechnik.

Das Unternehmen ist auf dem Weg, Datenanalysen im Supply Chain Management (SCM) einzusetzen, um Daten wertschöpfend zu nutzen und die Lieferperformance zu verbessern. Die Durchführung von Datenanalysen allein ist jedoch nicht ausreichend und nicht immer erfolgversprechend.

Potentiale von Supply Chain Analytics

Eine chancenreiche Implementierung von Supply Chain Analytics (SCA) erfordert eine sogenannte Gap-Analyse, d.h. einen Vergleich des Ist-Zustandes des Unternehmens mit dem Soll-Zustand. Dazu gehören die Anforderungen, die Motivation des Unternehmens sowie die zu erwartenden Mehrwerte, die durch den Einsatz von SCA generiert werden.

Um eine geeignete Big-Data-Technologie zu finden, ist es wichtig, technologische und organisatorische Einflussfaktoren der Analytics-Implementierung inklusive der am Markt verfügbaren State-of-the-Art-Technologien zu definieren. Für das Unternehmen ist es ferner wichtig, den Weg zur Datenanalyse in Form einer ausgearbeiteten Strategie und eines Aktionsplans auf Basis der Gap-Analyse zu beschreiben.


Der Ablauf

Den Kern des Projektes bildeten strukturierte Interviews mit Experten von Pfannenberg. Ziel ist es, die Meinungen zum aktuellen Stand des SCM-Systems sowie die Erwartungen an den SCA-Einsatz zu erfassen und anschließend zu analysieren. An den Interviews nahmen insgesamt sieben Experten aus verschiedenen SCM-Bereichen teil. Zu ihnen gehörten Führungskräfte, IT- und Kundenservice-Mitarbeiter. Durch die Auswertung der Interviews konnte die oben genannte Analyse durchgeführt und somit wichtige Informationen für das weitere Vorgehen gewonnen werden.

Die gesammelten Daten wurden analysiert, indem der Ist-Zustand des SCM mit dem Soll-Zustand verglichen wurde. Ferner wurden die Lücken (Gaps) sowie die Kriterien für eine geeignete SCA-Technologie identifiziert wurden. Um die Lücken zu schließen, will das Unternehmen Veränderungen einleiten, die organisatorische, menschliche und technische Aspekte umfassen. So lassen sich Potentiale von Supply Chain Analytics voll ausschöpfen. 

Ergebnisse

Diese organisatorischen Veränderungen umfassen einerseits die Einführung einer externen und internen Supply Chain Integration, welche die Zuverlässigkeit von Lieferterminzusagen, die Genauigkeit der operativen Planung und Prognosen sowie die Lieferperformance verbessert. Andererseits ist die Implementierung einer Data Governance (interne Datenrichtlinien) notwendig, um Daten zu verwalten und zu schützen. Technologische Veränderungen umfassen den Ausbau der technischen Infrastruktur und die Aggregation aller Datenquellen, einschließlich verschiedener Trackingsysteme wie Barcodes, Sensoren für das IoT und RFID. Menschliche Veränderungen umfassen die Definition neuer Rollen für Datenspezialisten und die Einstellung entsprechender Experten.

Sie möchten ebenso Potentiale von Supply Chain Analytics identifizieren? Dann freuen wir uns über eine Mail: 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
mittelstand-digital@tuuh.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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smarte Qualitätskontrolle

Auf dem Weg zur smarten Qualitätskontrolle

Auf dem Weg zur smarten Qualitätskontrolle

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In diesem Digital-Plus Projekt zum Thema Smarte Qualitätskontrolle wurde anhand von Trainingsdaten der Einsatz von Deep Learning in der Qualitätskontrolle des EdgeClip getestet.


Kurzer Blick ins Unternehmen:

Überall dort, wo Strom durch eine Leitung fließt oder Daten mit einem Glasfaserkabel übertragen werden, ist ein Produkt von HellermannTyton nicht weit entfernt. Aufbauend auf einem erfinderischen Erbe, dessen Geschichte 1935 mit den Erfindungen vom Gründungsvater Paul Hellermann in Hamburg begann, ist das Unternehmen heute einer der weltweit führenden Hersteller und Anbieter von Produkten zum Bündeln, Befestigen, Verbinden, Schützen und Kennzeichnen von Kabeln, Leitungen und Konnektivitätslösungen für Datennetzwerke – in Gebäuden, im Boden, in Maschinen und in Fahrzeugen.


Ausgangslage:

Zu den erfolgreichsten Produkten zählt auch der EdgeClip, welcher als Befestigungslösung für die flexible Führung von Kabelbäumen, Schläuchen oder Rohrleitungen in diversen Industrieanwendungen, unter anderem in der Automobilindustrie, dient. Der EdgeClip ist ein kleiner Kabelhalter für die Kantenmontage. Diese speziellen Kunststoffteile mit integrierten Federstahlklammern kommen mit einem Kabelbinder zum Einsatz. Auf mehreren vollautomatischen Montageanlagen werden davon enorme Jahresmengen produziert.

Die hohen Ansprüche der Kunden an die Lieferqualität sowie der eigene Qualitätsanspruch führen zu hohen Anforderungen an die Qualitätskontrolle der produzierten Edge Clips. Zu Sicherstellung dieser Ansprüche, wird derzeit ein automatisiertes pixelbasiertes Vision-System eingesetzt. Wenn dieses System Teile nicht als eindeutig „OK“ klassifizieren kann, werden sie aussortiert. Aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen wurde das System so eingestellt, dass Gutteile sicherheitshalber aussortiert, statt Schlechtteile nicht erkannt werden. Aktuell beträgt die Ausschussrate etwa 1%, beinhaltet durch die zuvor erwähnten Umstände jedoch einen immensen Pseudoausschussanteil. 

Die Ursachen hierfür sind:

  • Blitzeffekte, Glanz
  • Schmutz- und Staubpartikel, Zinksplitter, verschmutzte Beschichtungen
  • kleine Abweichungen in Geometrie, Abmessungen, Chargenabweichungen

Nachdem sich eine Vielzahl verschiedener Lösungsansätze wie z.B. komplexe Beleuchtungssysteme, 3D-Scans oder Strategien zur Vermeidung von Staub und Verschmutzungen in der Praxis nicht als hilfreich oder kosteneffizient herausgestellt hatten, sollte im Rahmen dieses Projektes durch ein Proof-of-Concept (PoC) untersucht werden, ob Künstliche Intelligenz, insbesondere das Deep Learning, dazu geeignet wäre, die bisherigen visuellen Qualitätssysteme zu unterstützen oder gar zu ersetzen.


Ablauf:

Das Vorgehen im Projekt zur smarte Qualitätskontrolle wurde angelehnt an den Cross Industry Standard Process for Data-Mining (CRISP-DM). Dieses Vorgehen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es non-linear ist und die Prozessschritte auf Basis der Erkenntnisse beliebig oft iterativ wiederholt werden können.
Für den PoC wurde sich dafür vor allem auf die Bereiche der Datengewinnung, Datenverständnis und auf das Training eines ersten KI-Modells konzentriert.

Für Projekte dieser Art sind sowohl technisches Wissen aus dem Bereich KI, als auch ein hohes Prozessverständnis und Fachwissen zum jeweiligen Anwendungsfall essentielle Erfolgsfaktoren, sodass im Rahmen des Projektes eine enge Zusammenarbeit zwischen den KI-Experten Jan Fischer und Daniel Smit des Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg und den Ingenieuren von HellermannTyton stattfand.

Für das gewählte KI-Verfahren Deep Learning kamen sogenannte Convolutional Neural Networks zum Einsatz, die dem visuellen Cortex nachempfunden sind und sich hervorragend für die Bilderkennung eignen. Wie bei vielen KI-Verfahren ist auch beim Deep Learning der Erfolg unter anderem von der Qualität und der Menge der verfügbaren Trainingsdaten abhängig. Der Trainingsdatensatz sollte möglichst repräsentativ für den späteren Einsatz sein.

In diesem Projekt besteht dieser aus Bildern von Teilen, die vom bisherigen Qualitätssystem als Ausschuss erkannt wurden. Diese werden im Nachgang von Experten begutachtet. Die Bilder des Datensatzes werden also nach erhaltenswerten und nicht erhaltenswerten Teilen sortiert. Hierzu wurde in einem ersten Schritt ein sog. Annotation-Tool zur Sortierung an die Anforderungen der Experten von HellermannTyton angepasst. Der Trainingsdatensatz wurde iterativ erweitert, so dass der finale Datensatz aus ca. 20.000 Bildern besteht.

Als Zwischenergebnis wurde auf Basis eines kleineren Datensatzes durch die Experten des Business Innovation Lab ein erstes Deep Learning Modell erzeugt. Das auf der Resnet50-Architektur basierende Modell wurde mit der Bibliothek fast.ai erzeugt und auf handelsüblichen PC mit einer RTX 3090 Grafikkarte trainiert.


Ausgehend von der Klassenverteilung von etwa 5:1, zeigte sich, dass die erreichte Genauigkeit von ca. 82% genau dieser Verteilung der Klassen entsprach. Eine genauere Analyse ergab jedoch, dass das KI-Modell keine Merkmale der Bilder, sondern nur die Verteilung der Klassen gelernt hatte. Um dem entgegenzuwirken wurden verschiedene Lösungsansätze, wie Augmentierung der Daten, Over- und Undersampling sowie gewichtete Verlustfunktionen untersucht. Insgesamt wurden so etwa 250 unterschiedliche Modellkonfiguration trainiert, bewertet und auf neuen Daten getestet.

Ergebnisse:

Der Proof-of-Concept zur smarten Qualitätskontrolle konnte zeigen, dass Deep Learning eine sinnvolle Alternative zu den klassischen visuellen Qualitätskontroll-Systemen sein kann: Aus den ca. 250 unterschiedlichen Modellkonfiguration wurden etwa 20 Modellkonfigurationen identifiziert, die sich als besonders geeignet erwiesen hatten. Die höchste Genauigkeit im Training von ca. 95% erreichte das Projektteam mit Hilfe des sog. Transfer Learnings, bei dem komplexe Deep Learning Modelle, die auf die Klassifizierung einer Vielzahl von Objekten mit hunderttausenden von allgemeinen Bildern trainiert wurden, mit dem eigenen Datensatz nachtrainiert (engl. finetuning) werden. Man profitiert also dabei von den Erkenntnissen und Trainingsfortschritten anderer, so reduziert sich der Ressourcen und Zeitaufwand um ein Vielfaches und ist somit auch für KMU durchführbar.

Zur Visualisierung, Sortierung und Clustering der Daten, sowie dem Testen und Vergleichen verschiedener Deep Learning Modelle wurde von den Experten der HAW ein Dashboard entwickelt, das HellermannTyton zur Verfügung gestellt wird und zukünftig bei der weiteren Bearbeitung des Themas „Smarte Qualitätskontrolle“ zum Einsatz kommen wird. Die Erkenntnisse und trainierten Modelle werden zukünftig in einer prototypischen Versuchsanlage eingesetzt.

Sie haben Fragen zu diesem Digital Plus-Projekt zum Thema smarte Qualitätskontrolle, oder zu anderen Digitalisierungs-Möglichkeiten?

Kommen Sie gern auf uns zu, wir bringen Sie Digital Voraus! Wir freuen uns über eine Nachricht an mittelstand-digital@hk24.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Umsetzungsprojekt: Digitales Dokumentenmanagement

Umsetzungsprojekt im Handelsunternehmen – digitales Dokumentenmanagement

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Der Weg zur gelungenen Dokumentenarchivierung und was dies mit Kommunikation zu tun hat – Eine Praxisreise mit der Hamburger Hochdruck Hydraulik GmbH.


Dokumente transparent, übersichtlich und nachvollziehbar digital verwalten – das hört sich gut an! Da mittlerweile selbst bei kleinen Handwerksbetrieben immer mehr Dokumente im Umlauf sind, lohnt es sich, aufzuräumen und digitale Strukturen zu schaffen. Ein digitales  Dokumentenmanagementsystem (DMS) hilft Zeit einzusparen, verbessert die Nachverfolgbarkeit von Dokumenten und reduziert händische Bearbeitungsschritte. Dokumente, die in ein DMS gelangen, werden gekennzeichnet und strukturiert und können mithilfe von Schlagwörtern schneller gefunden und mit Berechtigungen versehen werden. 

Die Hamburger-Hochdruck-Hydraulik GmbH hat sich projektorientiert diesem Thema genähert und in Zusammenarbeit mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg eine geeignete Lösung gefunden. Das eigentlich Spannende ist aber nicht die Lösung an sich, sondern der Prozess dahinter, denn ein DMS muss zum Betrieb und zu den Bedarfen der Belegschaft passen und bedarf daher einer guten Vorbereitung.


Kurzes Unternehmensportrait:

Die 2001 gegründete Hamburger-Hochdruck-Hydraulik GmbH (3H) hat sich auf Dienstleistungen rund um die Wartung und Reparatur sowie den Verleih von hydraulischen Geräten der Presstechnik spezialisiert. Mit 36 Mitarbeitenden des Standortes Hamburg bietet der Betrieb verschiedene Services in der Metropolregion an. Das Know-how der Mitarbeitenden erstreckt sich dabei über ein breites Spektrum von Produkten, Technologien und Dienstleistungen.

©Firma Hamburger-Hochdruck-Hydraulik GmbH


Ausgangslage: 

3H ist bereits seit 2019 in der Lage, auftragsbezogene Prozesse weitgehend papierlos zu steuern, wie z. B. die Aufnahme von Kundenanfragen, die Wareneingänge und die interne Bearbeitung der Verleih- oder Reparaturaufträge.

Die Archivierung von auftragsunabhängigen Dokumenten erfolgte bisher jedoch ohne eine klar definierte Struktur. Die Probleme dabei lagen in den vielen händischen Bearbeitungsschritten und einer fehlenden Transparenz. Die Suche nach Dokumenten war somit besonders zeitaufwändig und stellte eine große Herausforderung dar. Mehrfachablage und Doppelarbeit sägten an den Nerven. Philipp Rahn kann sich rückblickend an folgende Gesprächssituationen erinnern: „Kann mir jemand sagen, wo die Papiere vom PKW zu finden sind?“ oder „Die Aufstellung hatte ich dir doch schon das letzte Mal in die Hand gegeben!“. Für den Geschäftsführer Curt Kaesler und Philipp Rahn stand fest: Speicherung, Pflege und Austausch von Dokumenten soll künftig in strukturierter und digitaler Form erfolgen. Eine softwarebasierte und transparente Dokumentation soll sowohl Zusammenarbeit, als auch Effizienz verbessern.


Vorgehen und Ergebnis:

Gemeinsam mit dem Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg wurde ein Umsetzungsprojekt für ein digitales Dokumentenmanagement gestartet. Ziel war die Unterstützung von 3H bei der systematischen Auswahl und Einführung eines digitalen Dokumentenmanagements, welches die Anforderungen und Rahmenbedingungen des Betriebes berücksichtigt.

Hierzu wurde das folgende Vorgehen im Umsetzungsprojekt angewandt:

Zunächst wurden gemeinsam die bestehenden Prozesse bei 3H analysiert. Hierbei wurde eine Analysemethode entwickelt und angewandt, die sowohl die relevanten Informationen abbildet als auch einfach zu erlernen ist und besonders verständlich und anschaulich unterschiedliche Dokumententypen berücksichtigt. Aus der Analyse ergab sich, dass die wertschöpfenden Prozesse bei 3H bereits größtenteils digital abgebildet werden, aber keine klare Struktur bei der Archivierung besteht. Bei den unterstützenden Prozessen führten nicht definierte Verantwortlichkeiten zudem häufig zu Unregelmäßigkeiten bei der Abwicklung, was zu Zeit- und Informationsverlusten führte.

Nach der Analyse wurde der Bedarf an das digitale Dokumentenmanagement festgelegt. Hierzu wurden die Grundfunktionalitäten verschiedener Softwaresysteme verglichen. Als Ergebnis wurde ein digitales Dokumentenmanagement als geeignetes System für 3H identifiziert, wobei einzelne Grundfunktionen eines Workflow-Management-Systems ebenfalls gewünscht waren.

Nach der Eingrenzung der Systemart wurden geeignete digitale Dokumentenmanagement in einer Marktübersicht zusammengetragen, welche die zuvor definierten Grundfunktionen abdecken. Um die Anforderungen an ein passendes digitales Dokumentenmanagement zu erarbeiten, wurden die Belange der Beteiligten gesammelt und strukturiert. Die Anforderungen wurden unterteilt in funktionale Anforderungen die das künftige System abbilden sollte, Randbedingungen welche u.a. vertragliche Bedingungen beinhalten und Qualitätsanforderungen die sich aus der Gesetzgebung ergeben können.

Unter anderem wurden folgende Anforderungen an ein digitales Dokumentenmanagement erarbeitet:

  • Bereitstellung einer geeigneten Archivierungsstruktur
  • Umgang mit gängigen Datenformaten und Verlinkung zu weiteren Dokumenten
  • Schnittstellen für den Import und Export von Daten
  • Übersichtliche und nachvollziehbare Versionsverwaltung von Daten
  • Bereitstellung eines konfigurierbaren Rechtemanagements mit verschiedenen Anwenderrollen
  • Fallspezifisches Zusammenstellen, Kopieren und Gruppieren von verschiedenen Dokumenten

Vor der Auswahl eines digitalen Dokumentenmanagements wurden diese Anforderungen noch geschärft bzw. konkreter gemacht und führten dazu, dass die zuvor erstellte Markt-Übersicht angepasst wurde. Denn DMS ist nicht gleich DMS!

Mithilfe einer Nutzwertanalyse wurden die Systeme im weiteren Verlauf des Umsetzungsprojektes bewertet. Hierzu wurden zunächst die Kriterien gewichtet, d.h. mit einer Gewichtung von 1-10 versehen. Mithilfe der Bewertung der einzelnen Systeme konnten die geeigneten Systeme als Liste der möglichen „Gewinner“ immer weiter eingegrenzt werden, bis schließlich die passende Lösung gefunden war.

Wird ein neues DMS eingeführt, besteht zunächst ein leeres System ohne individuell gewünschte Struktur. Diese musste zunächst während der Implementierung geschaffen und gefüllt werden. Das Rechtemanagement bspw. ordnet Personen einer Gruppe zu und vergibt entsprechende Rechte. Stück für Stück wurde die Struktur auf die Unternehmensbedarfe angepasst.

Sollte es also bei einem digitalen Dokumentenmanagement für 3H bleiben? Ja, bestätigte die Geschäftsführung. 3H entschied sich, zunächst kein umfangreiches DMS zu implementieren, sondern sich erst einmal auf nicht auftragsbezogene Dokumente zu fokussieren. Es sei wichtig, während eines Projektes immer wieder die Anforderungen und ggf. Ziele anzupassen und nachzusteuern. Nicht immer sei es in Projekten so, dass am Ende genau das herauskommt, was anfangs verlangt wurde.

Aber was hat das Ganze nun mit Kommunikation zu tun? Bevor mit dem neuen System gestartet werden konnte, wurde geredet, getestet und geschult. Und zwar wurde vorher mit allen 3H Mitarbeitenden persönlich gesprochen – über den Sinn des DMS, aber auch über Bedenken und kritische Punkte. „Wer sein Team hier nicht ernst nimmt, verdirbt sich einen guten Start.“ so Philipp Rahn.

Getestet wurde spielerisch, in dem eine DMS-Schnitzeljagd im Testmodus durchs Unternehmen durchgeführt wurde. In kleinen Teams aufgeteilt, bekamen Mitarbeitende Aufgaben zu „Finden und ablegen im DMS“, ihrem künftigen „Unternehmens-Google“, z.B. zu Fotodokumentation (Fotos von einem Cocktail im passenden Ordner ablegen) und Kommentierungen. Nicht vorbereitet waren die Geschäftsführung über die großartige Resonanz ihrer Mitarbeitenden.

Philipp Rahn, Hamburger Hochdruckhydraulik


„Was das Tool für uns mittlerweile unverzichtbar macht, ist die Vernetzung unserer Mitarbeitenden, gepaart mit Papieren, die nicht auftragsbezogen sind.“

Nach der Testung des digitalen Dokumentenmanagements stellte sich die Kernfrage: Klappt der Wechsel zur konsequenten Nutzung eines digitalen Dokumentenmanagements? Ein klares Ja! Heute ist das eingesetzte digitale Dokumentenmanagement zentraler Kommunikationsknoten und hat mehrere Schnittstellen, die anfangs nicht geplant waren. So wird nun die Buchhaltung hierüber abgewickelt und sogar Umfragen für die Mitarbeitenden werden regelmäßig und anonym über das DMS angeboten, um die Bedarfe der Belegschaft gespiegelt zu bekommen. Mittlerweile werden 80% aller früheren Mails über das DMS abgewickelt. Das also hat ein digitales Dokumentenmanagement alles mit Kommunikation zu tun!

Im Leitfaden Dokumentenmanagementsysteme in KMU systematisch auswählen und einführen des Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg finden Sie eine Vorgehensweise, die Sie bei der Auswahl eines geeigneten digitalen Dokumentenmanagements und der erfolgreichen Einführung unterstützt.


Sie haben Fragen zu diesem Umsetzungsprojekt im Bereich digitales Dokumentenmanagement, oder zu anderen Digitalisierungs-Möglichkeiten? Kommen Sie gern auf uns zu, wir bringen Sie Digital Voraus!

Kontaktdaten zu diesem Umsetzungsprojekt:

Philipp Rahn, Prokurist Hamburger Hochdruck Hydraulik, E-Mail: p.rahn@HHHydraulik.com
Feras El Sakka, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, E-Mail: feras.elsakka@hsu-hh.de
Christine Mish, Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, E.Mail: christine.mish@hwk-hamburg.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Blockchain Technologie

Video-Präsentation: Demonstrator zur Blockchain Technologie

Video-Präsentation: Demonstrator zur Blockchain Technologie

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Anhand eines fiktiven jedoch praxisnahen Beispiels aus dem Supply Chain Management und der Logistik wird Ihnen die Blockchain Technologie im Video anschaulich vorgestellt und erklärt.


Die Blockchain besitzt großes Potenzial als Lösung für Herausforderungen, die zwischen unabhängigen Organisationen auftreten können. Damit ist diese Technologie vor allem für das Supply Chain Management und die Logistik relevant, da hier viele Akteure miteinander agieren und aufgrund hoher Konkurrenz wenig Vertrauen untereinander herrscht.

Die Vorteile der Blockchain sind vor allem ihre Eigenschaften als dezentrale Datenbank, die zudem unveränderbar ist und eine Verifikation erfordert.

Im Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg ist zu diesem Thema ein Demonstrator entwickelt worden, der die Technologie Blockchain an einem praxisnahen Beispiel aus dem Supply Chain Management und der Logistik anschaulich erklärt. In dem Demonstrator wird für einen fiktiven Ausleihprozess von Smartphones der Zustand der Geräte mithilfe einer Blockchain überwacht, wodurch die Kautionsabwicklung automatisiert werden kann.


Inhalt des Videos:
  • Grundlagen Blockchain
  • Problemstellung in der Logistik
  • Einführung in den Demonstrator
  • Video-Präsentation des Demonstrators
  • Fazit Blockchain Technologie
Sie haben Fragen zu diesem Demonstrator, Blockchain Technologie oder zu anderen Digitalisierungs-Möglichkeiten? Kommen Sie gern auf uns zu, wir bringen Sie Digital Voraus!

Kontaktdaten zum Demonstrator:

Jan Fischer, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, E-Mail: jan.fischer@haw-hamburg.de
Henning Schöpper, Technische Universität Hamburg, E-Mail: henning.schoepper@tuhh.de

Danksagung an folgende Partner des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg, die diesen Demonstrator entwickelten:

  • Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Aron Schnakenbeck)
  • Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (Jan Fischer, Daniel Smit, Steffen Treske)
  • Technische Universität Hamburg (Sven Dierfeld, Sven Reimers, Johannes Schnelle, Henning Schöpper)

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Prozesse im Handwerk iverändern

Prozesse im Handwerk im Sinne der Kund:innen verändern

Prozesse im Handwerk im Sinne der Kund:innen verändern

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Betriebliche Prozesse sind irgendwann aus irgendeinem Grund entstanden – hören wir doch oftmals bei gezieltem Nachfragen „Das war hier schon immer so!“ Wer jedoch nach dem Motto „Never change a running system“ arbeitet, wird schnell von anderen überholt – durch neue Technologien und Softwarelösungen gibt es viele neue Möglichkeiten, um Prozesse schneller, effektiver und günstiger zu gestalten. Daher lohnt es sich zu fragen: Sind unsere Prozesse heute noch sinnvoll bzw. effektiv und vor allem: Was hat eigentlich der Kunde davon, wenn der Prozess so stattfindet?

Diese und weitere Fragen stellte sich die Hümmer Elektrotechnik GmbH zusammen mit dem Betrieb LAN 1, der aus dem 1963 gegründeten, familiengeführten Meisterbetrieb Hümmer Elektrotechnik im Rahmen eines Firmenverbundes hervorgegangen ist. Beide Betriebe arbeiten eng verzahnt, wenn es z.B. darum geht, E-Mobilitäts-Ladestationen für Mietparteien in großen Gebäudekomplexen zur Verfügung zu stellen. 

Der Prozess ist sehr umfassend mit vielen Beteiligten und beinhaltet neben der Auftragsklärung, Begehung der Parkplätze und Beratung auch Programmierung, Installation sowie den Abrechnungsprozess und die Wartung der Ladestationen. An Kunden:innen fehlt es nicht – das Geschäftsmodell ist innovativ und stark nachgefragt – jedoch gibt es Kommunikationsbedarf an Schnittstellen, vor allem zu den Informationen und Daten, die zwischen den beiden Firmen hin und herwandern oder gar nicht ausgetauscht werden und dadurch für doppelte Arbeit sorgen.


Inhaber Jörg Hümmer initiiert hierzu einen halbtägigen Ideen-Workshop, der vom Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg durchgeführt wird. Gemeinsam mit 10 Mitarbeitenden aus beiden Firmen wird der Prozess unter die Lupe genommen. Der Fokus hierbei liegt nicht in der Vergangenheit, sondern ist zukunftsgerichtet: Was muss passieren, damit unsere Kunden sich noch besser fühlen und wir noch besser zusammenarbeiten?

Im Workshop wird vor allem aus Kundensicht schnell deutlich: Für den Kunden ist nicht immer 100%ig klar, was er wann mit wem und warum zu tun hat. Hieraus leiten sich in Kürze viele Ideen ab. Es macht allen Kolleg:Innen Spaß, Prozesse im Sinne des Kunden zu verändern, weil hier ein großer Hebel liegt. Aber auch die internen, betriebsübergreifenden Prozesse werden angepackt, es wird diskutiert und abgewogen.

Bei der Analyse kristallisiert sich heraus, dass es durch zwar digitale aber nicht immer ineinander greifende Prozesse immer wieder zu Brüchen im Prozess kommt, beispielsweise wenn Daten von einem System in das andere übertragen werden müssen. Doch allein das Reden über Prozesse bewirkt Verständnis für die Belange anderer Beteiligter, oft fallen Sätze wie „Ah, daher machst Du das so, jetzt verstehe ich!“. Am Ende entsteht eine priorisierte To-Do-Liste mit Verantwortlichen und es werden regelmäßige Austausche innerhalb der 6-monatigen Umsetzungsphase vereinbart.

Prozesse im Handwerk im Sinne der Kund*innen verändern

O-Töne der Teilnehmer:innen während der Feedbackrunde: “Es ist sehr sinnvoll, die Kundensicht einzunehmen, denn damit verdienen wir unser Geld!”, “Abläufe kritisch zu hinterfragen bringt uns voran. Nun haben wir konkrete Ansatzpunkte, an denen wir arbeiten,”, “Es gab viele Denkanstöße und Impulse.”

Fazit: Die betriebliche Prozessanalyse und -modellierung ist ein weites Feld. Sich einen interessanten Prozess auszusuchen, diesen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und miteinander zu diskutieren, gibt bereits Hinweise auf grundsätzliche Optimierungsfelder eines Betriebes. Steigt man in zu kurzer Zeit zu tief in die Prozessmodellierung ein, droht die Gefahr sich zu verzetteln.

Damit Ihnen dies nicht passiert, helfen folgende Tipps bei der Optimierung von Prozessen.

Vom Ist zum Soll-Prozess

  • Klein anfangen und Schritt für Schritt gehen, externe Moderation bzw. Experten hinzuziehen
  • Sich bewusst machen, dass Analyse, Ideenfindung und Umsetzung Zeit und Willen benötigen
  • Innovative Ideen für veränderte Prozesse entstehen im guten Kontakt: Team oder Beteiligte einladen ohne gedankliche Grenzen zu diskutieren
  • Haltung deutlich machen: Nicht mit dem Finger auf andere zeigen, sondern gemeinsam Verantwortung für Prozesse übernehmen
  • Einen interessanten Prozess mit viel Optimierungspotential aussuchen
  • Ggf. Kundenbefragung durchführen
  • Ist-Prozess sichtbar machen/auf Papier bringen, hierzu u.a. folgende Fragen im Blick haben:
    • Was ist Start und Endpunkt des Prozesses?
    • Was passiert dazwischen, welche Haupt-Schritte gibt es?
    • Wer ist alles beteiligt? (Abteilungen, Kunden, Lieferanten, …)
    • Wer gibt Infos/Daten wie an wen?
    • Wie lange dauert der jeweilige Prozess-Schritt, wo sind lange Wartezeiten?
    • Welcher Prozessschritt ist am teuersten/wertvollsten?
    • Was haben Kund:innen alles zu erledigen? Wie kann ihnen geholfen werden?
    • Wo sind die Risiken, Fehleranfälligkeiten, Medienbrüche, Doppelarbeiten?
    • Warum machen wir das überhaupt? Kann man etwas weglassen?
    • Welche Prozesse/Schritte werden häufig wiederholt/wo lohnt es sich besonders hinzuschauen?

  • Identifikation von Quick Wins und Ideen für Verbesserungen, die mehr Zeit brauchen
  • Priorisierung der effektiven Ideen
  • Kommunikation im Betrieb
  • Verantwortlichkeiten sowie Deadlines klären, dabei Mitarbeitende integrieren
  • Stück für Stück den neuen Soll-Prozess entstehen lassen
  • Regelmäßig Feedback einholen und den Prozess anpassen, bis er rund ist

Interesse? Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie einfach eine kurze Mail:

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, Christine Mish

Handwerk4.0@hwk-hamburg.de

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
mittelstand-digital@tuhh.de

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Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Intralogistik

Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Intralogistik

Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Intralogistik

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Kurzes Unternehmensportrait

Die Gleistein GmbH ist mit einer rund 200-jährigen Firmengeschichte das älteste industrielle Familienunternehmen in Norddeutschland. Es produziert hochwertige Spezialseile für individuelle Anforderungen des jeweiligen Kunden in zwei der weltweit modernsten Produktionsbetriebe, in denen neben der Produktion von Seilen bzw. Tauwerk auch eigenständig geforscht und entwickelt wird. Die breit aufgestellte Firmengruppe agiert global und konnte sich durch ihre Technologieführerschaft in vielen Bereichen als Marktführer etablieren. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 250 MitarbeiterInnen und generiert einen Jahresumsatz von circa 27,5 Mio. Euro.


Ausgangslage und Kernfragestellung zum Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Intralogistik

Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) können Unternehmen manuelle und repetitive Tätigkeiten automatisieren und so Prozesse effizienter gestalten. Darüber hinaus kann KI sehr komplexe Tätigkeiten durchführen, zu denen der Mensch nicht in der Lage ist, und auf diese Weise wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Die Gleistein GmbH hat die Potenziale von KI erkannt und sich die Frage gestellt, wie KI in der Intralogistik am Standort Bremen eingesetzt werden kann. Welche Erfolgsfaktoren spielen dabei eine Rolle, und welche Grundvoraussetzungen müssen vorab geschaffen werden?. Mit diesen Fragen hat sich das Unternehmen an das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gewendet. In fünf Workshops und fünf leitfadengestützten Experteninterviews wurde ein strukturierter Transformationsprozess für den Einsatz von KI in der Intralogistik entwickelt.


Identifizierung der Problemstellung

Zu Beginn des Umsetzungsprojektes mit der Gleistein GmbH wurde die genaue Problemstellung identifiziert. Hierfür stellten die Mitarbeiter des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg die Grundlagen der KI sowie das MOIN-KI-SCHEMA (siehe Abbildung 1) vor. Das MOIN-KI-SCHEMA wurde von den KI-Trainern des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg entwickelt und ist ein Managementkonzept, um Anwendungsfälle für KI bei kleinen und mittleren Unternehmen systematisch zu identifizieren.

Als erstes werden Herausforderungen und Motivation des Unternehmens sowie Nutzen und Potenziale von KI unternehmensspezifisch hergeleitet. Sind diese Faktoren bekannt, fokussiert das Schema das jeweilige Vorgehensmodell bei der Einführung von KI und die Partnerauswahl, um mögliche fehlende Kompetenzen extern zu beschaffen. Anschließend werden die notwendigen Erfolgsfaktoren in den Bereichen Business Case und Strategie, Kultur und Mentalität, Daten und Algorithmen, Infrastruktur und Compliance, Kompetenzen und Aufgaben sowie Reorganisation und Aufklärung diskutiert, um den eigentlichen Use Case und Lösungsansatz zu bestimmen. Damit schließt die Identifizierung und Konkretisierung des unternehmensspezifischen Anwendungsfalls ab.

Das MOIN-KI-SCHEMA

Abbildung 1: MOIN-KI-SCHEMA

Im weiteren Verlauf des Umsetzungsprojekts zum Einsatz von künstlicher Intelligenz fand ein Brainstorming mit der Geschäftsführung und Mitarbeitenden aus dem mittleren Management statt, um den Schwerpunkt des gemeinsamen Vorhabens zu bestimmen. Als Diskussionsgrundlage wurde die intralogistische Wertschöpfungskette herangezogen, um festzustellen, in welchen Bereich der Wertschöpfungskette die größten Potenziale für den Einsatz von KI bei der Gleistein GmbH liegen. Die Ergebnisse des Brainstormings können Abbildung 2 entnommen werden. Aktuell liegen die größten Potenziale für den Einsatz von KI in den Prozessschritten Lager und Kommissionierung. Diese Prozessschritte wurden ausgewählt, da aktuell Verbesserungspotenziale in der Lagerplatzzuordnung und -kontrolle sowie der Kommissionierung von Produkten bestehen.

Abbildung 2: Ergebnis des Brainstormings

Abbildung 2: Ergebnis des Brainstormings

Herleitung des Anwendungsfalls

Im Anschluss an das Brainstorming recherchierten die Mitarbeiter des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg mögliche Anwendungsfälle für KI in der Intralogistik im Allgemeinen. Die Suche wurde bewusst offen gestaltet, damit nicht durch eine eingeschränkte Recherche interessante Informationen verloren gehen. Abbildung 3 zeigt das Ergebnis der Recherche. Die meisten Anwendungsfälle für KI liegen im Prozessschritt Lager, was das gemeinsame Vorhaben der Geo. Gleistein & Sohn GmbH und des Mittelstand Digital Zentrums Hamburg bestärkt und demonstriert, dass zahlreiche weitere Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Potenziale von KI im Prozessschritt Lager erkannt haben.

Abbildung 3: Anwendungsfälle für künstliche Intelligenz in der Intralogistik

Abbildung 3: Anwendungsfälle für künstliche Intelligenz in der Intralogistik

Im Folgenden sind diejenigen Anwendungsfälle für den Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Gleistein GmbH aufgezeigt, die nach einer weiteren gemeinsamen Sitzung in die engere Auswahl das gemeinsamen Vorhabens gerückt sind.

Wareneingang:

  • Erkennen von Ausreißern bei der Nutzung von RFID-Technologie

Lager:

  • Lagerplatzzuordnung und Kommissionierung in einem Smart Warehouse
  • Lagerplatzzuordnung und -kontrolle durch intelligente Behälter
  • Nachfrageprognosen im Bestandsmanagement

Kommissionierung:

  • Ermittlung einer optimalen Kommissionier-Politik zur Steigerung der Leistung des Lagerbetriebs

Versand:

  • Planung einer optimalen Verpackung für den Verpackungsprozess

Im Rahmen eines weiteren Austauschs zwischen der Gleistein GmbH und dem Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg wurde der Fokus des gemeinsamen Umsetzungsprojekts auf den Einsatz von KI für die intelligente Lagerplatzzuordnung gelegt.

Bewertung der Ausgangssituation

Im nächsten Schritt fanden Experteninterviews mit der Geschäftsführung, dem mittleren Management und Mitarbeitenden aus dem Lager statt, um die aktuelleSituation sowie unternehmensspezifische Erfolgsfaktoren für die Einführung von KI zu identifizieren. Allgemeine Erfolgsfaktoren wurden aus wissenschaftlicher Literatur abgeleitet, um  die erforderlichen Grundvoraussetzungen für die intelligente Lagerplatzzuordnung zu erkennen. Für die Klassifizierung der Erfolgsfaktoren wurden die zuvor genannten Klassen aus dem MOIN-KI-SCHEMA Business Case und Strategie, Kultur und Mentalität, Daten und Algorithmen, Infrastruktur und Compliance, Kompetenzen und Aufgaben sowie Reorganisation und Aufklärung herangezogen. Einige der zentralen Erfolgsfaktoren aus den jeweiligen sechs Klassen sind:

Kultur und Mentalität / Kompetenzen und Aufgaben:

  • Aufbau von Fachwissen
  • Grad an digitaler Affinität
  • Weiterbildungsmaßnahmen durchführen
  • Akzeptanz bei Veränderung
  • Standardisierte Prozesse schaffen
  • Unterstützung durch die Führungsebene

Daten und Algorithmen / Infrastruktur und Compliance:

  • Daten Warehouse aufbauen
  • Qualität der Daten sicherstellen
  • Datensicherheit gewährleisten
  • Rechenspeicher zur Verfügung stellen
  • Skalierbare Rechensysteme einsetzten
  • Einen ML Algorithmus festlegen

Business Case und Strategie / Reorganisation und Aufklärung:

  • Einsatz von externen Experten
  • Standards zum Einsatz von künstlicher Intelligenz festlegen
  • Komplexität der Organisationsstrukturen nicht unterschätzen
  • Reifegradmodell zur Bestimmung der IST- und SOLL-Reife anwenden
  • Strategien und Umsetzungsmaßnahmen festlegen
  • Roadmap erstellen und festlegen

Einsatz von künstlicher Intelligenz: Der Reifegrad

Um die KI-Reife der Gleistein GmbH zu bestimmen und passende Handlungsempfehlungen für die KI-Einführung abzuleiten, wurden die drei Dimensionen Technologie, Organisation und Umwelt bzw. Umfeld herangezogen.

Die technologische KI-Reife zeigt, dass der Nutzen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz wahrgenommen und als Wettbewerbsvorteile erkannt wird. Darüber hinaus harmoniert die Vision und Strategie des Unternehmens mit der angestrebten KI-Transformation und fördert diese zu großen Teilen. Das Unternehmen setzt auf Digitalisierung und profitiert in vielerlei Hinsicht von den daraus resultierenden Potenzialen.

Sowohl die Geschäftsführung als auch das mittlere Management und die Mitarbeitenden im Lager unterstützen und befürworten das angestrebte Vorhaben (organisatorische KI-Reife). Das gesamte Team hat Vertrauen in KI-Technologien und weist keine Skepsis auf. Des Weiteren ist das Unternehmen bereit, Investitionen in die Modernisierung des Lagers vorzunehmen. Die Offenheit gegenüber technologischen Modernisierungen wurzelt in den bereits durchgeführten Digitalisierungsaktivitäten aus diversen Bereichen des Unternehmens und fördert die weitere intensive Digitalisierung der Gleistein GmbH. Nachholbedarfe bestehen in den Bereichen der personellen Ressourcen, dem KI-Know-How und der notwendigen IT-Infrastruktur. Das Unternehmen möchte hier die notwendigen Voraussetzungen für den Einsatz von KI schaffen, sodass die zukünftige KI-Transformation erfolgreich durchgeführt werden kann.

Die Gleistein GmbH strebt an, das erste Unternehmen seiner Branche zu sein, das KI im Bereich der intelligenten Lagerplatzzuordnung einsetzt (umwelt- bzw. umfeldbezogenen KI-Reife). Mit der sog. Pionierstrategie soll die Marktführerschaft erreicht werden, da  die Mitbewerber in der Regel eher konservative Verfahren einsetzen.

Zusammenfassung und Ausblick

Um die erfolgreiche KI-Transformation bei der Gleistein GmbH sicherzustellen, haben sich folgende Handlungsempfehlungen ergeben:

Abbildung 4: Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche KI-Transformation

Abbildung 4: Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche KI-Transformation

Die Gleistein GmbH sollte für den Einsatz von künstlicher Intelligenz einen externen Partner einbeziehen, um gemeinsam die KI-Einführung im Unternehmen voranzutreiben. Um sich einen Überblick über mögliche Umsetzungsvarianten zu verschaffen, lohnt es, unterschiedliche Anbieter bzw. Entwickler aus dem Bereich der KI anzusprechen. Anschließend ist ein Anbieter auszuwählen, welcher die KI-Transformation im Unternehmen aus technologischer und organisationaler Sicht unterstützt. Neben der Beschaffung der KI-Lösung müssen die internen Verbesserungspotenziale ausgeschöpft werden. Diese gehen in den meisten Fällen mit der KI-Einführung einher. Aus diesem Grund sollten beide Aktivitäten parallel initiiert und durchgeführt werden. Zu den internen Verbesserungspotenzialen zählen die Beseitigung der aktuellen IT-Infrastrukturschwachstellen und die Auflösung der personellen Engpässe. Sobald ein geeigneter Anbieter ausgewählt ist und die internen Verbesserungspotenziale umgesetzt sind, gilt es im weiteren Verlauf die KI-Implementierung z. B. mithilfe von agilen Projektmanagementmethoden durchzuführen. Dabei ist stets zu berücksichtigen, dass das Gelernte aus der Test- und Evaluationsphase in den Implementierungs- und Entwicklungsprozess eingebunden werden muss, um die KI-Anwendung kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Besteht weiteres Interesse am Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Intralogistik? Sprechen Sie uns an oder schreiben Sie einfach eine kurze Mail: 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
E-Mail: mittelstand-digital@tuhh.de

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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Innovation Handwerk

Innovation Handwerk – Kenne Deine Kund:innen

Innovation Handwerk – Kenne Deine Kund:innen

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Von Kund:innen-Mangel kann im Handwerk nicht die Rede sein. Das Geschäft brummt, manches Gewerk kann sich vor Aufträgen kaum retten. In dieser positiven Auftragslage stellt sich die Frage der Filterung: Welche Ziel-Kund:innen möchte ich als Geschäftsführer eigentlich überwiegend bedienen und wie schaffe ich es, genau diese Kundengruppe als kleinen Schwarm aus dem großen Meer zu herauszufischen?

Felix Füllenbach und sein Team der „Felix Füllenbach Elektrotechnik“ aus Hamburg standen genau vor dieser Herausforderung. Der 3-köpfige Betrieb mit Sitz in Hamburg-Eimsbüttel steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Das hat sich herumgesprochen. Aber welche Kund*innen sind eigentlich interessant und gewinnbringend für den Betrieb? Wie sind sie gestrickt, was haben sie für Bedarfe, was könnte sie langfristig an den Betrieb binden? Und wie kann in diesem Zusammenhang Innovation und Digitalisierung eine noch größere Rolle spielen? Es geht also darum, in die Zukunft zu investieren und den Betrieb ins gewünschte Fahrwasser zu lenken.

Diesen Fragen widmete sich Felix Füllenbach gemeinsam mit seinen beiden Mitarbeitern. Er führte Kund*innen-Interviews und nahm die Ergebnisse mit in den kostenlosen Workshop des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg. Hier wurde, moderiert durch das Mittelstand-Digital Zentrum, eine Art „Profiling“ betrieben, so dass ein Profil mit typischen Eigenschaften, Bedarfen und Verhaltensmustern des neuen Zielkunden entstand. Denn wer sich in die Welt seiner Kund*innen hineindenkt, kann deren Bedürfnisse besonders gut nachvollziehen. Felix Füllenbach und seinem Team gelingt dies sehr gut. Sie tauchen ein in die Welt der Gehirn- und Verhaltensforschung sowie Persönlichkeitsstrukturen. Mal was Anderes – Psychologie meets Elektrotechnik


Innovation Handwerk – Kenne Deine Kund*innen

In einer anschließenden Ideenwerkstatt konnte ein typischer Prozess der Füllenbach Elektrotechnik im Sinne des Zielkunden angepasst werden. Hierfür wurde die klassische Sanierung eines Einfamilienhauses im Handwerk neu gedacht. Schritt für Schritt wurden neue Ideen für einen optimalen Kontakt und Service, zugeschnitten auf die Bedarfe der Zielkund:innen, gesammelt. Dabei gilt das Motto „Geht nicht, gibt`s nicht“ – es darf gerne über den Tellerrand hinaus gedacht werden. Als ein Ergebnis wird beispielsweise der Smart Home Sektor ausgebaut und stärker aktiv verkauft. Felix Füllenbach und sein Team sind aktuell dabei, priorisierte Ideen umzusetzen – erste Meilensteine sind schon gesetzt.

Möchten auch Sie Ihre Mitarbeitenden in die Ideenfindung für Innovation und Digitalisierung im Handwerk einbinden und Verantwortlichkeiten anders verteilen? Dann sprechen Sie uns an und nutzen Sie unser kostenloses Angebot! 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, Christine Mish 

040 35905-571, Handwerk4.0@hwk-hamburg.de 

Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, Marc Stunz 

040 42878-4560, mittelstand-digital@tuhh.de 

Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg gehört zu Mittelstand-Digital. Mit dem Mittelstand-Digital Netzwerk unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

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